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Über uns

Die Semitistik bzw. semitische Sprachwissenschaft überblickt in einzelsprachlicher und komparativer Perspektive die ganze semitische Sprachfamilie mit den primären Quellensprachen das Arabische (Klassisches Arabisch, Modernes Hocharabisch, gesprochene Dialekte), das Aramäische (ältere und moderne Varietäten) sowie das Altäthiopische. Weitere Sprachen sind an anderen Instituten angesiedelt: das Akkadische wird im Rahmen der Assyriologie gelehrt, das Hebräische (Bibel, Mischna, Ivrit) an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg und an der Theologischen Fakultät.

Semitische Sprachen sind von der Mitte des dritten Jahrtausends v. Chr. bis zur Gegenwart in einem Sprachgebiet bezeugt, das den Nahen Osten sowie Nordafrika mitsamt Äthiopien umfasst. Die Semitistik widmet sich ihrem Gegenstand nicht nur mit sprachwissenschaftlichen und philologischen Methoden, sondern bezieht als Kultur- und Regionalwissenschaft auch Literatur, Geschichte, Religion und Gesellschaft in ihren Gesichtskreis ein.

Semitistik in Heidelberg

Das Ziel des Studiums sind solide Sprachkenntnisse in zwei (B. A.), bzw. drei (M. A.) semitischen Sprachen, Vertrautheit mit linguistischen und philologischen Methoden sowie umfassendes Grundlagenwissen über die Kulturen und Literaturen der semitischsprachigen Völker.

Die Heidelberger Semitistik vertritt in Forschung und Lehre den Grundsatz, dass die Verbindung älterer und moderner Varietäten der gewählten Sprachen essentiell zum Verständnis der sprachhistorischen Prozesse und zur Vertrautheit mit den typologischen Merkmalen dieser Sprachfamilie sind. Studierende erwerben daher verpflichtend Kenntnisse sowohl der klassischen geschriebenen, als auch der modernen gesprochenen Varietäten. Grosser Wert wird auf die Arbeit mit Quellentexten gelegt (literarische Werke, transkribierte Dialektaufnahmen).

Die in Heidelberg betriebene Forschung widmet sich vergleichend-typologischen und einzelsprachlichen Fragestellungen, bevorzugt in den Bereichen der Dialektologie, der Syntax und der Diskursgrammatik. Mit der Erarbeitung eines Lehrwerkes fürs Syrische werden didaktische Probleme semitischer Sprachen aufgegriffen und neue Konzepte in die Praxis umgesetzt.

Semitisches Tonarchiv

Eines der Alleinstellungsmerkmale des Instituts stellt das Semitische Tonarchiv dar, das Tondokumente einer Vielzahl lebender semitischer Sprachen zugänglich macht. Dadurch stellt es für die Erforschung der lebenden semitischen Sprachen und Dialekte, von denen etliche als bedroht gelten müssen, ein bedeutsames Werkzeug dar. Die Inhalte des Tonarchivs werden laufend gepflegt und erweitert, zukünftig sollen auch vermehrt Tondokumente aus bisher unterrepräsentierten Dialektgruppen wie etwa dem Nordostneuaramäischen oder dem Äthiosemitischen sowie bislang noch nicht publizierte Dialektaufnahmen eingepflegt werden.

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