Publikationen
Schola Nisibina
Die Geschichte der aramäisch geprägten Kulturen lässt sich über dreitausend Jahre zurückverfolgen, doch ist zu befürchten, dass sie heute im Vorderen Orient endgültig untergehen. Die Reste ihres kulturellen Erbes zu sichern, ist daher dringender geboten denn je, doch noch steht ihre sozial- und kulturwissenschaftliche Erforschung am Anfang. Um sie voranzutreiben, haben sich aramäische Bürger dazu entschlossen, mit der Forschungsstelle für Aramäische Studien eine universitäre Institution dafür zu schaffen. Sie trägt zu einer Öffnung der Geschichtswissenschaften und zu einer Überprüfung historischer Modelle bei. Im Austausch zwischen aramäischen und nichtaramäischen Wissenschaftlern werden neue Fragestellungen erprobt. In der Reihe Schola Nisibina veröffentlicht die Forschungsstelle für Aramäische Studien ihre Ergebnisse.
Übersetzungen
Die Forschungsstelle gibt Übersetzungen von Literatur unterschiedlicher Genres in die aramäische Sprache von Tur Abdin heraus. Mit diesen Übersetzungen trägt sie der Verschriftlichung der bisher mündlich tradierten Sprache bei. Sie schafft eine einheitliche und standardisierte Rechtschreibung (NISIBIN-Orthographie) für die Verschriftlichung und damit eine Basis, dass Texte der Weltliteratur in ihr rezipierbar sind. Das Aramäische von Tur Abdin wird aus der Alltags- und Haussprache in den Status einer modernen Schrift- und Literatursprache überführt. Die Rechtschreibung ist so konzipiert, dass ausnahmslos alle Interessierte, die einst die syrisch-aramäischen Buchstaben in den Kirchenschulen gelernt haben, sofort das Aramäische von heute schreiben und lesen können. Es bedarf keiner neuen Regeln. Die Verschriftlichung und Literarisierung werden zweifelsohne zum Erhalt und zur Entwicklung der Sprache beisteuern.